Piesberger Sportverein 1932 e. V.

Wir bewegen Pye

Geschichte

Schon vor 1932 wurde in Pye Fußball gespielt. In verschiedenen Ortsteilen hatten sich Jungen zusammengefunden, die, wie man damals im Volksmund sagte, dem Fußball nachliefen. Unser Vaterland befand sich in schwerer wirtschaftlicher Notlage. Arbeitslosigkeit überall, auch bei den meisten jungen Männern unserer Gemeinde. Doch in der Not entstehen oft die besten Freundschaften. So hegte schon 1931 ein Teil der Pyer Jugend den Wunsch nach einer größeren sportlichen Vereinigung. Einen Sportplatz gab es zwar noch nicht. Die ersten Spiele wurden auf einer Wiese des Bauern Klein-Siebenbürgen ausgetragen. Die Begeisterung wuchs, und immer mehr beteiligten sich an den Trainingsspielen. Bei den Zusammenkünften der fußballbegeisterten Jungen, an denen auch der damalige Hauptlehrer Anton Brankamp teilnahm, fasste man den Beschluss, offiziell einen Sportverein zu gründen. Der von der Gemeinde geplante und auch bereits in Angriff genommene Spielplatz bei der Schule, sollte in einen richtigen Sportplatz umgewandelt werden. Fritz Große-Siebenbürgen, der schon beim SC Haste Erfahrungen gesammelt hatte, übernahm nun die Führung der jungen Vereinigung. Die Gründung des Vereins fand am 1. Januar 1932 in der Pyer Schule statt. Am 31.1.1932 war die erste Hauptversammlung in der Gaststätte Ballmann. Das war der 1.Geburtstag der ,,Sportfreunde Pye”. Gelb und Weiß, die hannoverschen Landesfarben, wurden als Vereinsfarben gewählt. Ein bedeutungsvolles Ereignis. 

Nun wurde der Ausbau des Sportplatzes in Angriff genommen. Mehrere Spiele fanden vorerst auf fremden Plätzen statt. Das erste Spiel unserer Mannschaft brachte in Rulle ein achtbares 2:2. Da der Unternehmer beim Sportplatzbau nicht so recht vorankam, entschloss man sich zur Selbsthilfe. Was niemand für möglich gehalten hatte, wurde hier durch sportliche Kameradschaft unter Beweis gestellt.
Bereits am 19. Juli 1932 konnte das erste Spiel auf eigenem Platz ausgetragen werden. Der Gegner, DJK Bramsche, wurde sensationell 13:1 geschlagen. Am 28. Mai 1933 fand die feierliche Platzeinweihung, an der auch der damalige Landrat Westerkamp teilnahm, statt. Vom inzwischen gewählten Vereinslokal Ballmann ging der Festzug mit dem Musikkorps Herold zum geschmückten Sportplatz. Aus einem Flugzeug wurde ein Fußball über dem Sportplatz abgeworfen. Eine echte Sensation für die damalige Zeit.Nach diesem Freudentag machten sich die Sorgen des Alltags schnell wieder bemerkbar. Die wirtschaftliche Not war sehr groß. Es war den Vereinsmitgliedern oft nicht möglich, den Monatsbeitrag von 30 Pfennig zu zahlen. Sportkleidung und Fußballschuhe waren Wunschträume. Drei Mannschaften hatten nur elf Paar Fußballschuhe zur Verfügung. Dank der guten Kameradschaft wurden auch diese Schwierigkeiten gemeistert. Dieser sportliche Geist, der schon vor fast 70 Jahren bei den Sportfreunden Pye begründet wurde, sollte auch heute noch leuchtendes Vorbild für alle Sportler sein.
Im Jahre 1933 machte sich schon der Druck der NS-Regierung im Vereinsleben bemerkbar. Fritz Große-Siebenbürgen musste als 1. Vorsitzender zurücktreten und durfte nur als 2. Vorsitzender und Sportwart tätig sein. Lehrer Ferdinand Vinke übernahm die Vereinsleitung. Von 1935-1939 war Bernhard Barkey 1. Vorsitzender. Obersteiger Otto Schulz übernahm nun die Vereinsführung, bis der grausame Krieg jeglichen Sportbetrieb unmöglich machte.
Der FC Sportfreunde Pye wurde vom Krieg hart betroffen. 63 Sportkameraden kehrten nicht in die Heimat zurück. Das Vaterland war geschlagen, die Heimat zum Teil zerstört und die Zukunft hoffnungslos. Doch nach diesem bitteren Ende musste ein neuer Anfang gemacht werden. Bei einigen jungen Männern war der Sportgeist lebendig geblieben. Der “Piesberger Sportverein”, als Nachfolger des ,, FC Sportfreunde Pye”, wurde ins Leben gerufen. Fritz Große-Siebenbürgen, wurde 1. Vorsitzender und übernahm die Leitung des Vereins. Der Anfang war schwer. Alte Sportkleidung kam wieder aus den Verstecken ans Tageslicht. Der Piesberger Sportverein war einer der ersten Vereine die bereits 1945 den Spielbetrieb wieder aufnahmen. Viele Schwierigkeiten waren zu überwinden, doch die Pyer Jugend ging immer mutig ans Werk. Schon bald zählte der Verein 250 Mitglieder. Außer Fußball wurde nun auch Tischtennis gespielt. Bis zur Währungsreform hatte der PSV die kargen Jahre mit Spiel, Sport und Unterhaltung großartig ausgefüllt. Nachdem sich das Zeitgeschehen langsam normalisierte, Kinos und Theater wieder öffneten konnte sich der Verein ganz dem Sportbetrieb widmen.
Immer mehr fühlte sich die Jugend zum aktiven Sport hingezogen. Neben Fußball und Tischtennis wurde nun auch Leichtathletik betrieben. Im 25. Jubiläumsjahr stellte der PSV allein 7 Fußballmannschaften. Beim Kreissportfest in Bad-lburg wurden zwei Vereinsmitglieder Kreissieger in den leichtathletischen Wettkämpfen. Beachtenswerte Erfolge beohnten die intensive Kleinarbeit im Verein.
Der 1933 fertiggestellte Sportplatz war inzwischen vergrößert und verbessert worden. Trotzdem entsprach er nicht den Anforderungen der 60iger Jahre. So wurde der Wunsch nach einem Rasenplatz immer lauter. Große Freude herrschte im Piesberger Sportverein, als 1962 die Gemeinde Pye mit der Planung eines neuen Sportplatzes begann. Das erforderliche Grundstück wurde von den Bauern Becker und Nölker erworben. Unter der Leitung von Architekt Pätzhold wurde 1963 mit dem Bau begonnen. Ein herrliches Waldstadion entstand und konnte 1965 in Betrieb genommen werden. Das Gerätehaus wurde in sportkameradschaftlicher Eigenhilfe erstellt. So stehen dem PSV jetzt ein Rasenplatz und ein Hartplatz zur Verfügung. Am alten Sportplatz ist inzwischen an Hochmasten eine Lichtanlage installiert worden. Dies geschah wiederum durch Eigenhilfe. Die Lichtanlage bietet bei Dunkelheit gute Trainingsmöglichkeiten.
Im Jahr 1971 – die Mitgliederzahl ist auf 700 angewachsen ging für den Piesberger Sportverein ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: – Der Bau einer Turnhalle.
Der Piesberger Sportverein bietet Übungsstunden in vielen Sportarten an. Die Turnhalle, (leider ist sie heute für unseren Sportverein zu klein), ist der Mittelpunkt der Pyer Sportstätten. Seit der Inbetriebnahme herrscht hier immer reges Treiben. Hier treffen sich alle Altersgruppen, von den kleinsten Krabbelgruppen bis zu den Frauen und alten Herren, bei Spiel, Sport und Gymnastik. Auch unsere Fußballer haben hier bei schlechtem Wetter eine Trainingsstätte. Dem PSV sind neue, große Aufgaben zuteil geworden.
Immer wieder wurde der Verein, vom Stadtsportbund Osnabrück, für die Vielzahl der von Vereinsmitgliedern abgelegten Sportabzeichen ausgezeichnet.
Im Jahre 1982 konnte der Sportverein auf ein halbes Jahrhundert mit allen Höhen und Tiefen zurückblicken. Die Mitgliederzahl war inzwischen auf 850 angewachsen.
Zum 80jähriges Bestehen, im Jahre 2012, ist das Problem Nr. 1:“Die Sporthalle” Das größte Problem ist für die über 850 Mitglieder zur Zeit die in ihren Ausmaßen zu klein gewordene Halle. Die Halle ist den Wünschen der Pyer Bürger nicht mehr gewachsen. Das Limit der Sportangebote ist zur Zeit mehr als erreicht. Für weitere Sportangebote ist leider kein Platz mehr in der Halle vorhanden.
Ein Rückblick auf über 80 Jahre Vereinsgeschichte kann nur in großen Zügen den Werdegang unseres Vereins wiedergeben. An dem Aufbau unseres Vereins sind viele Personen beteiligt. Dieses sind nicht nur die Sportler, Vorstände, Betreuer und Übungsleiter, sondern alle Vereinsmitglieder. Viele Sportkamaraden waren stets dabei, wenn es darum ging, auch unpopuläre Arbeit fernab von jeder Öffentlichkeit zu leisten.
Viele Namen wurden in der Chronik genannt, noch viele hätten es verdient, hier aufgeführt zu werden. Eine Nennung aller würde Bände füllen. Ein solcher Rückblick dient aber auch der Besinnung auf das Schicksal und die Leistung früherer Generation und heißt uns, das von ihnen Geschaffene zu erhalten und zu vermehren.
Möge der PSV immer genügend Idealisten in seinen Reihen haben, die bereit sind, ihr ganzes können und ihre ganze Kraft für diese große Aufgabe zur Verfügung zu stellen. Für unsere Jugend zu arbeiten, ist unsere höchste Pflicht. Allen Verantwortlichen, die in den vergangenen 80 Jahren zum Wohle und Erfolg des PSV beigetragen haben, seien an dieser Stelle ganz herzlich gedankt. Möge die Zukunft unseres geliebten Piesberger Sportvereins immer mehr Licht- als Schattenseiten haben.

Gründer des Vereins: Fritz Gr. Siebenbürgen, Heinrich Kalthöfer, August Kamlage, Joseph Kl. Siebenbürgen, Franz Osterfeld, Josef Stallkamp.

Der neue Sportplatz

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